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Abstract

Klaus Mecke: „Nanofluidik: Thermische Fluktuationen beleben die Nanowelt”
Institute of Physics, University Erlangen

Im Unterschied zur Strukturaufklärung von Kristallen blieb selbst 100 Jahre nach den ersten Röntgenstreuexperimenten die molekulare Struktur und Dynamik von Flüssigkeiten in vielen Aspekten unbekannt. Insbesondere flüssige Grenzflächen boten in den letzten Jahren einige überraschungen. So wurde z.B. eine starke Abnahme der Oberflächenspannung auf Nanometerlängen beobachtet und die Dynamik dünner Flüssigkeitsfilme zeigt unterhalb von Mikrometern deutliche Abweichungen von der makroskopisch vertrauten Hydrodynamik. Das Wechselspiel von thermischen Fluktuationen und molekularen Kräften macht es notwendig, die hydrodynamischen Navier-Stokes Gleichungen stochastisch zu erweitern, was u.a. bei technischen Anwendungen von nanometerdünnen Filmen zu berücksichtigen ist. Thermische Fluktuationen spielen vor allem auch für biologische Systeme eine entscheidende Rolle, wenn z.B. Aktinfilamente, Zellmembranen oder molekulare Motoren in Wasser von Wänden eingesperrt sind und quasi 'zwischen 2 und 3 Dimensionen leben'.
Geckos nutzen solche thermischen Fluktuationen in molekularen Flüssigkeitsfilmen, um selbst an den glattesten Wänden noch Halt zu finden.